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Weshalb arbeite ich nach der Natur?
Zum einen phantasiert die Natur und bringt so die ihr eigene unendliche
Vielfalt hervor, ohne sich je zu wiederholen. Das wiederum regt an, selbst
nach der Natur zu phantasieren. Man wird sich dann seinerseits nicht
wiederholen.
Ähnlichkeit bewirkt, daß Unterschiede überhaupt wahrnehmbar werden. Beispiel
Mensch: Jeder Einzelne ist vom gleichen Grundtypus. Gerade durch die
Vergleichbarkeit mit seinesgleichen tritt jedes Individuum als eigene
Persönlichkeit in Erscheinung.
Übertragen auf die Malerei heißt das, der tatsächliche Abstand zwischen Bild
und Realität wird durch die Ähnlichkeit von Abbild und Vorbild deutlich.
Jener Abstand aber bedeutet Spannung, die den Geist anregt und fesselt. In
der Art und Weise, wie sie aufgebaut wird, tritt die Persönlichkeit des
Malers hervor (Individualität).
Der Gegenstand stellt das Bild in die Ordnung der Realität (Bindung), ist
zugleich aber das Vehikel zur Reise in die unbegrenzte Welt der Phantasie
(Freiheit). In das überwirkliche Reich der Farben, die nun erklingen wie die
Töne eines Musikstücks. Die Dinge sind nichts anderes als die Instrumente,
mit denen das Stück aufgeführt wird.
Das erklärt, weshalb mit den sich stets gleichenden Gegenständen (Einheit)
unendlich viele unterschiedliche Klangbilder (Vielfalt) erzeugt werden
können. Wie in der Natur entfaltet sich Originalität über einer allgemein
zugänglichen Ordnung und erklärt sich daher selbst.
Über den Gegenstand werden unterschiedliche Stile der Malerei miteinander
verbunden. Die Bilder sind vergleichbar und damit untereinander in Beziehung
zu setzen (historische Dimension)
Zu den Skizzenbüchern
Ein Skizzenbuch ist mein ständiger Begleiter. Zu Lande und zu Wasser (bin
Segler).
Ich zeichne aus reiner Freude an der Sache, und um mir einen interessanten
Gegenstand einzuprägen.
Das Auge will außerdem geschult sein.
Füller und Spucke oder der Wasserpinsel sind schnell zu handhabende
Werkzeuge, in letzter Zeit um wasserlöslichen Bleistift und (wenig)
Aquarellfarbe erweitert.
Schnelles Schauen lehrt, auf das Wesentliche zu achten.
Wegen ihrer Einfachheit und Direktheit ist die historische Architektur ein
guter Lehrmeister auch für den zeitgenössischen Architekten.
Im übertragenen Sinne gilt ähnliches auch für traditionelle Schiffe. Wie sie
mit den Elementen umgehen
und wie sie mit ihnen fertig werden, sieht man ihnen deutlich an.
Der Natur schaut man ab (z. B. Baumstudien), wie alles mit allem in
Beziehung steht, nichts für sich allein gesehen werden darf.
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Leseproben aus einer demnächst erscheinenden
Publikation
Architektur-Anschaulichkeit, Akzeptanz.
Eine Betrachtung, die danach fragt, welche Eigenschaften ein Bauwerk für den
Menschen haben muß,
damit er es verstehen und akzeptieren kann.
Die These (Auszug)
(...) Das Urteil dessen, der ein Bauwerk unvoreingenommen betrachtet,
scheint für Irrtümer weniger an-
fällig zu sein als das eines Planers, der
ein Gebäude zwar aus seiner Phantasie heraus entwickelt, dessen Phantasie
aber nicht frei sein kann, da sie sich im Raum einer durch Ausbildung
programmierten Gedanken-
welt bewegt, also auf diese festgelegt und
gewissermaßen beschränkt ist. Trotz aller tätigen Phantasie regiert in der
Planung der Gedanke entscheidend mit. Nicht unmöglich, daß sie deshalb Wege
einschlägt,
die dem Empfinden des Menschen widersprechen. (...)
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Vom Bild eines Hauses (Auszug)
Auch angeborene Strukturen können degenerieren, wenn sie nicht angeregt
werden, betont der Sprach-
wissenschaftler Noam Chomsky in »Sprache und Geist«.
Was für das Sprechen gilt, wird auch für das Sehen gelten. Degeneriert es,
verliert man eine der wichtigs-
ten Kontrollinstanzen über sein Denken und Handeln. Ohne es noch zu
bemerken, verdirbt man die Welt,
von der man lebt. Der Wirklichkeit
entfremdet, kann man immer weniger einschätzen, was man tut.
Mit dem Schwund
der Urteilskraft reiht sich Fehlgriff an Fehlgriff. Das Ergebnis ist
bekannt: Unwirtliche Städte, verstümmelte Dörfer, verwüstete Landschaften.
Zustände, die inzwischen allgemein beklagt wer-
den, die man aber erduldet,
weil man offenbar nicht weiß, was dagegen unternehmen. (...)
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Eine Folge von
Gedanken zum Städtebau
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Die Stadt ist als ein
Organismus zu verstehen, als ein klar umrissener Körper mit Haupt und
Gliedern.
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Ein solcher
Organismus ist hierarchisch geordnet. Das heißt, die Bauten und Räume
der Stadt nehmen einen definierten Platz auf einer Bewertungsskala ein.
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Die Skala bildet das
Ansehen ab, das die betreffenden Räume oder Bauten in den Augen der
Bürgerinnen und Bürger genießen. Eine Kirche etwa hat Vorrang vor dem
Rathaus, das vor einem Opernhaus, jenes wieder vor einer Schule und so
fort bis zum Wohngebäude.
(...)
Die zonierte
Stadt - das Idealbild einer Stadt. Erläuterungen zur Skizze vom 20.12.2012
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Die Stadt ist als ein
Organismus zu verstehen, als ein klar umrissener Körper mit Haupt und
Gliedern.
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Ein solcher
Organismus ist hierarchisch geordnet. Das heißt, die Bauten und Räume
der Stadt nehmen einen definierten Platz auf einer Bewertungsskala ein.
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Die Skala bildet das
Ansehen ab, das die betreffenden Räume oder Bauten in den Augen der
Bürgerinnen und Bürger genießen. Eine Kirche etwa hat Vorrang vor dem
Rathaus, das vor einem Opernhaus, jenes wieder vor einer Schule und so
fort bis zum Wohngebäude.
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